Seltsamer Turnierverlauf - Luis Schmidt wird durch umstrittene Entscheidung disqualifiziert
Über 1000 Judoka aus 14 Nationen machten sich vergangenes Wochenende auf,
um am 20. Internationalen Thüringer Messecup 2017 in Erfurt teilzunehmen. Dieses
Turnier ist für die Altersklasse U16 ein wahres Highlight des Jahres, da dies als
Sichtungsturnier des Deutschen Judobundes gewertet wird.
Unter den nominierten Kämpfern aus Bayern auch der 15- jährige Luis Schmidt, der
sich als amtierender Süddeutscher Meister und Fünfter der diesjährigen Deutschen
Meisterschaften, durchaus Hoffnungen auf eine ordentliche Platzierung machen
durfte.
Doch bereits zu Beginn des Turnieres mussten sich die 55 Kämpfer der
Gewichtsklasse -50 kg mit doppelten und fehlerhaften Kampflisten
auseinandersetzen. Nach Bereinigung der Begegnungen musste sich der Judoka
vom Starnberger See aber erstmal über zwei Stunden auf seinen ersten Kampf
gedulden.
Von seinem Landestrainer Daniel Wächter bestens vorbereitet, stellte sich Schmidt
dem starken Kämpfer Nicolas Kunze aus Hildesheim. In einem offenen
Schlagabtausch gelang es keinem der Kontrahenten in der regulären Wettkampfzeit
eine Wertung zu erzielen. Durch eine Unachtsamkeit im Golden Score musste sich
der Ickinger Gymnasiast dem späteren Finalteilnehmer geschlagen geben. Mit einer
gehörigen Wut im Bauch fightete sich Schmidt nun mit sehenswerten Würge, Hebel,
und Wurftechniken Runde für Runde weiter. Im Entscheidungskampf um eine
vordere Platzierung im starken Teilnehmerfeld dominierte Luis die Begegnung
gegen den Tschechen Dvoracek deutlich, bevor der Kampf unerwartet von den
Kampfrichtern per Videoaufzeichnung unterbrochen wurde. Nach kurzer Beratung
wurde für Luis Schmidt ein Hansokumake – Disqualifikation wegen Ansatzes eines
verbotenen Standhebels, ausgesprochen. Ungläubige Gesichter und Unverständnis
bei den Betreuern und Landestrainern für diese Entscheidung. Auch intensiver
Protest und die Bitte nach einem Videobeweis wurde von den verantwortlichen
Kampfrichtern abgelehnt. „ Wir werden diese Aktion anhand privater
Videoaufzeichnungen nochmals im Kreise der Bundes,- und Landestrainer
besprechen“, so MU16 Chefcoach Daniel Wächter im Anschluss. Eine weitere
Erfahrung in der noch sehr jungen Karriere für den Nachwuchsjudoka Luis Schmidt.
„Nichts desto trotz wird sich weiter intensiv auf die nächsten Herausforderungen in
den kommenden Monaten vorbereitet und das kuriose Turnier einfach abgehackt“,
gibt Pressesprecher und Vater Rainer Schmidt zu Protokoll.
Rainer Schmidt | Bei uns veröffentlicht am 18.05.2017
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