Auto im Ausland zugelassen, Halter wohnt in Deutschland

Die in der Europäischen Union bestehende Freizügigkeit hat auch ihre Grenzen und Einschränkungen. Diese Tatsache wissen manche Autofahrer nicht, die zwar in Deutschland wohnen, deren Fahrzeuge aber noch auf den Heimatstaat zugelassen sind. Bei Kontrollen kommt es dann immer wieder dazu, dass Polizeibeamte Strafverfahren einleiten müssen, so wie auch am gestrigen Mittwochabend. Gegen 18:15 Uhr kontrollierte eine Streife der Polizeiinspektion Starnberg den 45 Jahre alten Fahrer eines in der Slowakei zugelassenen Opel. Bei der Überprüfung stellten die Beamten fest, dass der Mann seit längerem im Landkreis Starnberg wohnt, sein Auto, das seit fünf Jahren in Deutschland steht, hier aber noch nicht zugelassen hat. Gegen ihn wird nun wegen eines Verstoßes gegen die Abgabenordnung und weiterer Ordnungswidrigkeiten ermittelt.
Könnte man meinen, wieder eine unnötige bürokratische Regelung vor sich zu haben, so hat die Vorschrift, dass ausländische Fahrzeuge, die ihren tatsächlichen Standort in Deutschland haben, auch hier zuzulassen sind, hat durchaus ihren Sinn. Aus polizeilicher Sicht ist es natürlich erfreulich, im Falle eines Verkehrsverstoßes den Halter schnell ausfindig machen zu können. Wesentlich wichtiger ist aber unter anderem die Tatsache, dass es bei Verkehrsunfällen immer wieder zu Problemen bei der Schadensregulierung mit der Versicherung im Fremdstaat kommt, so dass die Geschädigten teilweise sehr lange auf die Erstattung ihres Schadens warten müssen und diese auch nicht in der Höhe ausfällt wie man sich das erwarten würde. Hier bestehen für den Geschädigten wesentlich bessere Möglichkeiten, die Forderungen durchzusetzen, wenn man sich mit einer Versicherung im Inland auseinandersetzen muss.

Polizei Starnberg | Bei uns veröffentlicht am 14.07.2019

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